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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 503

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiii. §. 9. Die Reformation in der französischen Schweiz und in England. 503 auf den Thron David's in dem neuen Zion, und beanspruchte nichts Geringeres als die Herrschaft über die gesammte Welt. Man sieht, wie die Ertreme sich berühren. Dasselbe, was die Päpste alle die Jahrhun- derte angestrebt, was Niemand eifriger als diese Wiedertäufer bekämpften, das entwickelte sich jetzt aus ihrer eignen Mitte, eine sinnliche Nach- bildung und Verzerrung der geistlichen Weltmonarchie unsers Herrn und Heilandes. Wie hätte solch' ein Greuel lange Bestand haben sol- len? Diese Propheten und ihre Helfershelfer und ihre Weiber, alle mit Blut und Wollust und unflätigen Lastern besudelt, erlitten allesammt die Strafe ihrer Frevel. Das Heer des Bischofs und seiner Bundes- genossen brach in die Stadt. Da wurde Alles niedergeschlagen, abge- schlachtet, hingerichtet. Auch in anderen Gegenden Deutschlands, in der Schweiz, in den Niederlanden sehen wir die Scheiterhaufen flammen und die Richtschwerter in Bewegung, um der heillosen Wiedertäuferei zu steuern. Da sind manche fromme und gottselige Männer und Frauen, die zum Theil unschuldig in den Jrrthum verstrickt waren, jämmerlich umgebracht. Aber die Bluttaufe wirkte auch hier etwas Aehnliches, wie bei den Hussiten. Viele wurden nüchtern aus des Teufels Strick, und aus den Resten erbaute sich die ehrwürdige Gemeinschaft der Tauf- gesinnten oder Mennoniten. Andere, die nach England, nach Nord- Amerika geflüchtet waren, haben dort geraume Zeit ebenfalls in demü- thiger Stille sich selbst erbauend zugebracht. Erst neuerdings, in diesen Jahren kirchlicher und politischer Gährung, kehren etliche jener unruhi- gen Geister von dort wieder, um in Deutschland und anderswo ihren alten Kampf gegen die bestehenden Ordnungen der Christenheit auf's Neue zu beginnen. §. 9. Die Reformation in der französischen Schweiz und in England. Da der ruhige Fortschritt des Reformationswerkes in unserm Vaterland für die nächsten 10 Jahre nach dem augsburger Reichstag (1530) unsere Aufmerksamkeit nicht weiter in Anspruch nimmt, so wird hier der Ort sein, einen Augenblick hinüberzuschauen nach den Nach- barländern, wo die Reformation von eigenthümlichen Anfängen aus- ging und eine besondere Gestalt annahm. Die lutherische Refor- mation hatte sich in sämmtliche katholische Länder des Nordens und Ostens Bahn gemacht. Die griechische Kirche und das Osma- nenreich blieben von dieser Bewegung unberührt. In Italien und Spanien waren wohl Anfänge, aber keine Entwicklung. Frankreich aber und England gingen ihren eignen Gang. In England finden wir eine doppelte Reformation, die eine von oben her, vom Kö- nig, die andere von unten her, aus dem Volk. Die königliche Re- formation beschränkte sich ursprünglich darauf, daß der König sich an die Stelle des Papstes setzte, Klöster einzog, die Geistlichkeit zum

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 504

1859 - Lübeck : Rohden
504 Xxiii. §. 9. Die Reformation in der französischen Schweiz und in England. Gehorsam zwang, übrigens bis auf geringe Aenderungen den ganzen äußern Bestand der katholischen Kirche sammt ihrer Lehre unange- tastet ließ. Später wurde zwar auch die Lehre geändert und der evangelischen gleichförmig gemacht, aber die äußere Erscheinung, der Gottesdienst und die Verfassung der Kirche blieb nach wie vor. Die andere Reformation aber, die vom Volke ausging, hat keineswegs ihre eigenthümliche Q-uelle in England, auch nicht in Schottland, son- dern nach beiden Ländern wie auch nach Frankreich wurde sie hinüber- geleitet aus dem neuen Ursprungs- und Mittelpunkt der Reformation, den Gott der Herr soeben für die westlichen Völker in Gens auf- gerichtet hatte. Nämlich die züricher oder die zwing lische Refor- mation beschränkte sich doch eigentlich nur auf die deutsch redenden Cantone der Schweiz und übte zugleich einen sehr anregenden, er- frischenden und belebenden Einfluß auf die südwestlichen Kreise Deutsch- lands, so weit diese auf die evangelische Seite bereits hinübergetre- ten waren. Dagegen für die französische Schweiz, für alles fran- zösisch redende Volk mußte die zwinglische Reformation gleichsam erst in's Französische übersetzt werden, nicht bloß in die französische Sprache, sondern auch in französische Auffassung, Begriff und Wesen. Dazu hatte sich der Herr ein besonderes und ausgezeichnetes Werkzeug aus- ersehen, den gewaltigen Calvin. Es war im Jahre 1536, als er nach Genf kam und dort von dem zwinglischenprediger Farel, sei- nem gleichfalls aus Frankreich entflohenen Landsmann, feftgehalten wurde. Er hatte schon unter den Erstlingen der Reformation in Frankreich durch Predigt und Schrift vielfach gearbeitet, und hatte auch bereits sein berühmtes Werk, seine Institutionen oder Glaubens- lehre, herausgegeben. Dieser Calvin bietet uns das vollständigste Bild eines von der Hand Gottes erfaßten Franzosen. Nicht der er- quickliche Strom einer seligen Herzensfreude in der freien Hingebung an den Herrn, sondern der eiserne Zwang einer strengen Furcht, eines völligen sich selbst zum Opfer bringenden Gehorsams ist es, was diese Seele erfüllt. Während der Deutsche, insonderheit der Norddeutsche, bei Luther, zum Theil auch noch bei Zwingli die heitere, gemüthliche, tiefsinnige und doch so herzerquickliche Sprache und Weise eines deut- schen Gemüthes mit inniger Befriedigung währnimmt, fühlt er sich durch die unerschütterliche Strenge, durch den starren Eifer des Calvin bisweilen wie mit steinernen Händen angefaßt —da bleibt nichts übrig als stumme, sich selbst preisgebende Unterwerfung. Es mag ja sein, daß das leichtsinnige flüchtige französische Gemüth nicht anders in die Wege Gottes geleitet und darin festgehalten werden kann, als durch

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 490

1859 - Lübeck : Rohden
4-90 Xxiii. §. 4. Fortschritt der Reformation während politischer Kämpfe. bald auch durch die pyrenäische Halbinsel. Oder sollen wir vielmehr sagen: es wuchs inmitten Italiens, unter den Vätern des Oratoriums der göttlichen Liebe ein ganz eigenthümliches reformatorisches Wesen auf, welches in der Lehre von der Rechtfertigung die lutherische Lehre auf das Genaueste berührte, übrigens aber selbständig seinen — leider nur sehr kurzen — Lauf vollendete. Eine der köstlichsten Früchte von jenem italienischen Zweig des reformatorischen Lebensbaums ist das uns kürzlich wieder in die Hände gegebene liebe Büchlein des Aonio Paleario von der Wohlthat Christi. Solche ungestörte gedeihliche Entwicklung hätte das Reformations- werk in Deutschland schwerlich genommen, wenn nicht Papst und Kaiser während dieser ganzen Zeit alle ihre Aufmerksamkeit einem andern Un- ternehmen zugewendet hätten, an dessen Gelingen ihnen Alles gelegen war. Wlr sahen schon, das Wormser Edict ruhte auf dem Bündniß zwischen Papst und Kaiser. Das Bündniß aber war gegen die Fran- zosen gerichtet. Man wollte die Franzosen, welche seit Franz' I. Sieg in der Schlacht von Marignano Mailand behauptet hatten (vgl. S. 473), aus Italien vertreiben. Eine bittere Feindschaft herrschte zwischen die- sem König und dem Kaiser. Franz selber hatte ja Kaiser werden wollen und konnte es dem burgundischen Prinzen, seinem alten Vasallen, nicht ver- geben, daß er ihm vorgezogen war. Karl aber machte noch seine bur- gundischen Ansprüche auf die Bourgogne geltend, wollte die altkaiser- liche Hoheit über das Arelat wieder Herstellen und die alten Reichs- kammergüter Mailand und Genua wieder herbeibringen. So wurde denn von 1521 bis 25 unaufhörlich in Ober-Italien und an den fran- zösischen Grenzen von Spanien, Italien und den Niederlanden her ge- kämpft. Man hätte meinen sollen, Frankreich, das von den Ländern des Feindes fast rings umschlossen war, hätte keinen Augenblick wider- stehen können. Dazu war auch noch der König von England mit dem Kaiser im Bunde. Allein hier zeigte es sich recht, welch' ein Unter- schied es ist, ob ein König über die Kräfte seines Landes nach eigner Willkür verfügen kann, wie die französischen Könige nach der von ihnen neugegründeten Staatskunst eö vermochten — oder ob der Fürst an die Bewilligungen seiner Stände gebunden ist. So war es mit dem Kai- ser der Fall. Das deutsche Reich kümmerte sich um den Krieg gar nicht. Flandern und Aragon machten nur sparsame Bewilligungen, in Castilien waren innere Feinde zu bewältigen. Die italienischen Kräfte, welche Karl aus den unterworfenen Provinzen Neapel und Sicilien ziehen konnte, waren nicht sehr bedeutend und die Hülfsinittel des Papstes reichten auch nicht weit. Franz I. hatte dagegen die ganze Kriegs- macht der schweizerischen Mannschaften in seinem Solde. Bisher hatten sie als das beste, als das einzige, und wenn es vereinigt war, unüber- windliche Fußvolk in der Christenheit gegolten. In diesen Kriegen aber ward ihr Ruhm zu Schanden. Das war ja klar, der gepanzerte Rit- ter, der Speerträger, der Armbruftschütze hielt vor dem Handrohr und

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 564

1859 - Lübeck : Rohden
564 Xxv. §. 2. Die Revolutionen in England und der Deismus. Parlament war weder mit ihm noch unter sich selber einmüthig. Ka- tholiken und Royalisten tauchten überall wieder auf, Verschwörungen gegen sein Leben mehrten sich von Jahr zu Jahr. Als er 1658 starb, hatte er wohl Frieden mit seinem Gott, aber auch die demüthigende Aussicht, daß das Werk seines Lebens vor Gott nichts Anderes als Holz, Heu und Stoppeln gewesen sei und schnell vom Feuer verzehrt werde. Der flüchtige Königssohn Karl Ii. ward wieder auf den Thron gesetzt, aber er brachte zu der Unzuverlässigkeit und Charakter- losigkeit seines Vaters noch ein stärkeres Liebäugeln mit dem Katho- lieismus und eine schmachvoll ausschweifende Sittenlosigkeit mit hinzu, so daß seine Regierung unter unablässigen Stürmen verlief. Er starb 1685, und sein Bruder und Nachfolger Jakob Ii., der geradezu zur katholischen Kirche übertrat, ward vom Thron ausgeschlossen und nur seinen protestantischen Familiengliedern die Nachfolge gestattet (1688). So hatte denn Europa in England das erste Beispiel des revolu- tionären Umsturzes eines Königsthrones und der Hinrichtung eines recht- mäßig angestammten Königs durch die rücksichtslose Gewaltherrschaft einer Volksmasse. So schrecklich ein solcher Vorgang an sich ist, so ward er doch hier noch schrecklicher dadurch, daß er von einem prote- stantischen, besonnenen, rechtseifrigen Volke geübt ward, noch schrecklicher, weil er als die Frucht einer religiösen Begeisterung, als das Ergebniß einer besondern göttlichen Erleuchtung erscheinen wollte. Auch die Hol- länder hatten sich von ihrem Fürsten lvsgerissen und sich eine republi- kanische Verfassung gegeben, und es ist wohl unzweifelhaft, daß das glückliche Gelingen ihres Abfalls und das rasche Aufblühen und Ge- deihen der holländischen Republik viel zu den Entschlüssen der englischen Republikaner beigetragen hat. Aber die Sachen lagen doch in Holland ganz anders. Es war ein Glied des deutschen Reichskörpers, und wollte es vor der Hand auch bleiben, es blieb unter seinen altgewohnten Obrig- keiten, als es dem fremdländischen Oberherrn, der sich in einen Feind des Landes verwandelt hatte, den Gehorsam versagte. In England dagegen stürzte man die bestehenden Gewalten gänzlich um, setzte ganz neue und andersartige ein und sprach dem Volke das Recht zu, über seinen König zu richten und sich selbst eine Regierung zu bestimmen nach eignem Belieben. In Frankreich während der Regierung Heinrich's Iii. und Iv. hatten die Jesuiten den verhängnißvollen Gundsatz von der Volkssouverainetüt zuerst aufgebracht. Jetzt las man auch in protestantischen Schriften, man hörte es von den pro- testantischen Kanzeln Englands, daß das Königthum keineswegs von Gottes Gnaden herrühre, sondern von Volkes Gnaden. Die schreck- lichen Stichwörter Freiheit und Gleichheit danken ihren Ursprung den levellistischen Banden Cromwell's. Die alten Forderungen aus den Bauernkriegen der deutschen Reformationszeit tauchten wieder auf. Da ist es uns, als wenn wir auch den zweiten jener unreinen Geister

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 532

1859 - Lübeck : Rohden
532 Xxiv. §. 4. Philipp Ii. und die Niederlande. sergeusen", das Städtchen Briel zu erobern. Dcis war ein Signal zum Aufstand, fast alle nördlichen Provinzen erhoben sich gegen die spanische Herrschaft. Alba hatte gemeint, seine Arbeit geendet zu haben, jetzt fing sie erst recht an; er konnte mit seinen Spaniern Nichts gegen den tapsern und klugen Oranien ausrichten. Anderen Statt- haltern, die Philipp an seine Stelle sandte, ging es eben so. Zu- letzt fehlte es an Sold. Die spanischen Truppen empörten sich gegen ihren eignen Kriegsherrn. Da gewannen die Holländer, die Prote- stanten das entschiedene Uebergewicht in allen Provinzen. Sie schlos- sen die Genter Pacification (1576), und Philipp sah sich genvthigt, sie anzuerkennen. Die Niederlande schienen für ihn und für den Papst so gut wie verloren. Aber unerwartet erhoben sich ihm Freunde in den schon fast aufgegebenen Gebieten. Was Bayern für den deut- schen Katholieiömus war, das waren die wallonischen Provinzen Artois, Hennegau, Namur für die Gegenreformation der Niederlande. Von ihnen ging ein neuer Antrieb und Eifer aus, von ihnen aus zo- gen die Jesuiten, Kriegsleute und Gewalthaber in's Land, rotteten in allen Plätzen des heutigen Belgiens den Protestantismus gänzlich und gründlich aus, und errichteten hier eine Schanze des Katholicis- mus, von der aus das protestantische Holland ohne Unterlaß bekämpft werden konnte. Man muß sich den Aufstand der Niederländer gegen den spanischen König nicht gerade als eine Empörung der Unterkhanen gegen ihre Obrigkeit denken. Im Anfang durch die Bilderstürmer hatte die Be- wegung allerdings einen rebellischen Charakter, aber da wurde sie durch Alba völlig niedergeschlagen. Darnach aber, als durch das Ungeschick der spanischen Statthalter und durch die Empörungen und Rohheiten der spanischen Truppen alle Ordnung im Lande aufgelöst war und eine Regierung kaum mehr bestand, da griffen die alten, mit wohlbegründe- ten Gerechtsamen bekleideten Provinzialbehörden ein; die sogenannten Generalstaaten übernahmen wieder wie vormals die Verwaltung des Landes. Sie hatten nach den damaligen Rechten und Begriffen von Souveränetät die unzweifelhafte Befugniß dazu. Sie setzten die Be- hörden ein, die Magistrate, die Gouverneure, sie hoben Truppen aus, ernannten Osficiere und ordneten die Regierung des Landes in alt- hergebrachter Weise; und der König, ohne Truppen, ohne Geld, mußte ihre Anordnungen bestätigen. Sein Bruder, Johann von Oest- reich, der (1576) nach den Niederlanden gesendet wurde, konnte nur mit dem guten Willen der Generalstaaten seinen Posten einnehmen. Sobald er aber die beschworenen Versprechungen brach, verlor er alle Gewalt, alles Ansehen, und die Generalstaaten beriefen den östreichi- schen Prinzen Matthias (nachherigeu Kaiser) zum Generalstatthalter. Man sieht, Philipp Ii. hatte, wie die deutschen Kaiser vor und nach

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 544

1859 - Lübeck : Rohden
544 Xxiv. §. 7. Gegenreformation in Polen und Oestreich. Frankreich den Sieg gewinnen zu wollen. Dann folgte ein kurzer Rückschlag durch den schmalkaldischen Krieg, durch den Sieg des Kai- sers über die protestantischen Fürsten und Städte in Deutschland und durch die Eröffnung des tridentinischen Concils. Aber schnell wendet sich die Sache wieder. Der Kaiser muß 1552 vor den Protestanten weichen, wird aus dem deutschen Reich so gut wie vertrieben, durch einen feierlichen Friedensschluß wird die Einigkeit der deutschen Für- sten wiederhergestellt; und nun beginnt eine protestantische Bewegung, welche auch die festesten Burgen des Katholicismus in Deutschland und in allen Landern nordwärts der Alpen und Pyrenäen ergreift. Auch die bayerischen und östreichischen Lande, Polen und Ungarn, die Rhein- lande und Westphalen, Frankreich und die Niederlande neigen sich mehr und mehr dem Protestantismus zu. Schottland ist schnell völlig gewonnen. Auch in England bricht, nach kurzer Unterbrechung durch Maria die Blutige, der protestantische Eifer um so kräftiger wieder hervor. Nur etwa an drei Orten außerhalb Italiens und Spaniens war der Katholicismus völlig unerschüttert geblieben. nämlich in Tyrol und dein schweizer Hochgebirge, in Irland und in den wallonischen Provinzen Belgiens. Da hatten sich aber hinter den Alpen bereits die Streilkräfce gesammelt, welche jetzt (etwa seit 1563) die Berge überstiegen, um die abgefallene Welt abermals für Rom zu erobern. Wir sahen, es waren jene unreinen Geister oder Geister der Teufel, wie sie Offenb. 16, 14 genannt werden, welche Zeichen thun und aus- gehen zu den Königen auf Erden, sie zu versammeln in den Streit wider Gott den Allmächtigen. Vor Allen die Jesuiten; später kamen ihnen auch noch andere Orden zu Hülse. Ueberall wußten sie mit dämonischer Schlauheit auf das Geschickteste anzuknüpfen, die alten Erinnerungen zu beleben, die schwankenden Gemüther zu befestigen, insonderheit aber sich der Fürsten zu bemächtigen. Durch deren Hülfe gelangen ihnen die großen Erwerbungen in Deutschland, in Polen, in Oestreich; sie erhoben sich zu den umfassendsten Aussichten auf Eng- land, auf Schweden, auf Rußland. In Frankreich fanden sie mächtige Bundesgenossen an den Guisen. Von ihnen ausgenommen und un- terstützt, erwecken sie bald im ganzen Lande neuen katholischen Eifer. Unvorsichtig lassen sich die Hugenotten hinreißen, ihre Religions- sache mit dem politischen Treiben der selbstsüchtigen Parteien am könig- lichen Hofe zu vermischen. Es gereicht ihnen innerlich und äußerlich zu großem Schaden. Der Abfall beginnt in ihren eignen Reihen, sie müssen zuletzt sich zufrieden geben, in dem wieder ganz kathol sehen Frankreich nur noch Duldung zu finden. Inzwischen sind aus Spa- nien und Italien nicht bloß die Mönchsorden, sondern es sind schlag- fertige Heere hervorgebrochen, um dein Katholicismus mit Gewalt die verlorenen Länder wieder zu erobern. In Frankreich sehen wir sie im Bunde mit den Guise», in den Niederlanden bringen sie Belgien wieder zum Gehorsam des Papstes und des spanischen Philipp. Denn un- aufhörlich haben in den beiden südlichen Halbinseln Philipp Ii. und die Päpste aus allen Kräften an der Wiederaufrichtung der römischen Kirche gearbeitet. Gregor Viii. und Sirtus V. (letzterer von 1585

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 622

1859 - Lübeck : Rohden
622 Xxv. §. io. Deutschlands sittliche und politische Wiedergeburt. sten neben sich sah, konnte er seiner bisherigen Eroberungen nicht ftoh werden. Nicht belehrt durch das Beispiel Spaniens, wo die gereizte, bis zur Tigerwuth gesteigerte Volkskraft ihm ein Heer nach dem an- dern vernichtete, und heute scheinbar zu Boden gestreckt, morgen desto gefährlicher und grimmiger wieder hervorbrach, glaubte er, daß seinem Feldherrntalent und Glücksstern nichts unmöglich sei. Was war denn noch auf dem europäischen Festland, das ihn reizen konnte? Denn auf dem Festlande mußte es sein; Englands Jnselreich blieb ihm unantastbar. Der schmale Meeresarm zwischen Frankreich und Eng- land bildete damals eine unübersteigliche eherne Mauer, die aller Wuth und toddrohendem Verderben des Weltbezwingers spottete. Wie oft hatte er eine Landung, einen Einbruch in England angekündigt, wie lange und mühselig Alleö dazu vorbereitet; aber er ist nie damit zu Stande gekommen. Das Meer war sein Element nicht. An Schiffs- macht waren ihm die Engländer entschieden überlegen. Sie belager- ten ihn fast in seinen Häfen, sie vernichteten den ganzen französischen Seehandel, sie zerstörten ihm seine Flotten, sie nahmen alle französi- schen Colonieen weg: sie reizten alle seine Feinde unaufhörlich durch Geldsendungen und Hülfleistungen, in Spanien und Portugal hatten sie ihre Truppen dem erbitterten Volke zu Hülfe gesandt. Was konnte Napoleon gegen sie machen? Um ihnen einen gewaltigen Schlag bei- zubringen, verbot er allen Staaten Europa's den Handel mit Eng- land, englische Maaren ließ er wegnehmen und verbrennen. Der thö- richte Mann bedachte nicht, daß er durch solches Verbot seine eignen Unterlhanen am schwersten traf, zugleich aber einer ungeheuren und unvermeidlichen Schmuggelei die Thüren öffnete, die am Ende doch den Engländern Vortheil bringen mußte. Oestreich und Preußen nebst den übrigen kleineren Staaten hatten sich diesem Machtgebot des Kai- sers fügen müssen. Oestreich war ohnehin durch den letzten Krieg (1809) gänzlich vom Meer abgeschnitten und Preußen war der Willkür des stolzen und ungerechten Ueberwinders völlig preisgege- den. Aber daß das mächtige und noch unüberwundene Rußland sich ebenfalls zum Gehorsam gegen solch schmachvolles, den eignen Handel zerstörendes Decret herbeiließ, mag uns billig Wunder neh- men. Napoleon hatte sein „Continentalsystem" dem Kaiser von Ruß- land im Frieden von Memel (1807) aufgedrungen, und Kaiser Alex- ander hatte es bis dahin für nützlich erachtet, mit dem mächtigen Eroberer gute Freundschaft zu halten, war auch 1808 zu einer per- sönlichen Unterredung mit Napoleon in Erfurt zusammengekommen — die beiden fremden Kaiser mitten in Deutschland gleich als in

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 603

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 8. Napoleon, die Geißel Gottes über die Welt. 603 der aufzurichten. Es ließ sich auch einen Augenblick so an. Napo- leon schien im eignen Lande so viel zu thun zu finden, durch Her- stellung einer kräftigen Ordnung in allen Provinzen so in Anspruch genommen, daß er selber für jetzt gar keinen Krieg wünschen konnte. Und doch, wie hätte zwischen dem anmaßlichen Emporkömmling Na- poleon und der allezeit im Trüben fischenden Handelspolitik Eng- lands ein dauernder Friede bestehen können? Wie hätten die übri- gen Mächte, namentlich Oestreich und Rußland, bei dem wieder aus- gebrochenen Kriege längere Zeit müßige Zuschauer bleiben können? Schon 1803 brach der englisch-französische Krieg wieder aus, und da die französischen Flotten nicht im Stande waren, dem englischen Jnselreich nahe zu kommen, so mußte die Landarmee gegen Hannover mar- schiren, denn die Kurfürsten von Hannover saßen seit 1714 auf dem englischen Königsthron. Daß er damit das Gebiet und die Rechte des deutschen Reichs verletzte, kümmerte den Consul natürlich gar nicht. Denn das deutsche Reich eristirte in seinen Augen gar nicht mehr (vollends nach den Schlachten von Ulm und Austerlitz und dem Frie- den zu Preßburg 1805), oder diente ihm nur zum erwünschten Spiel- raum für die große Scheere, mit der er stets geschäftig war, die Län- der nach einem neuen Muster zuzuschneiden und eine neue geogra- phische Mode aufzubringen. Und Rechte? Wo hätte sich jemals Napoleon um Rechte bekümmert? Er kannte weder göttliche noch menschliche Rechte, er kannte nur seine Laune, seinen Ehrgeiz, seinen Vortheil, seine Willkür, er war, so möchte man sagen, die fleischge- wordene Selbstsucht in eigner Person. Mit festem Schritte stieg er soeben die Stufen des Thrones hinan, nach welchem seine Herrsch- gier schon so lange getrachtet hatte. Schon 1802 hatte er sich zum lebenslänglichen Eonsul ernennen lassen, aber der Titel genügte ihm noch nicht. Es mußte etwas Glänzendes, Ungewöhnliches, Seltsames sein, womit er die Franzosen köderte, den Pöbel aller Länder blendete, die Mächtigen lähmte und über Alles, was sonst auf Ehrfurcht und Gehorsam auf Erden Anspruch machte, sich kühnlich hinweghob. So redete er denn seinen Soldaten und Unterthanen vor, das Königthum sei für immer abgeschafft; denn das Königthum sei Tyrannei, Will- kürherrschaft, Knechtung der Völker. Aber das Kaiserthum, das sei die rechte Freiheit, Wohlstand, Macht, Ehre; kurz, alle Glückseligkeit der Völker liege iin Kaiserthum, wohlgemerkt, in Na pol con's Kai- serthum verschlossen. Und dann ließ er sich von den wedelnden und schmeichelnden Speichelleckern förmlich bitten, wie um eine große Gunst, daß er doch Frankreich zu dem Gipfel alles Glückes emporheben und

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 630

1859 - Lübeck : Rohden
(330 Xxv. §. 10. Deutschlands sittliche und politische Wiedergeburt 20. zog er unter dem Zujauchzen des wetterwendischen Volks, an der Spitze der begeisterten Veteranen in Paris ein. Am 12. Juni zog er mit einer Armee von 300,000 Mann wieder aus, nach Norden, nach Belgien, um die dort noch lagernden Engländer unter Wel- lington und die Preußen unter Blücher unversehens zu überfallen und zu vernichten, und dann sich gegen die von allen Seiten wieder heranziehenden Russen und Oestreicher mit ihren Verbündeten zu stür- zen. Aber schon am 21. Juni kam er als elender Flüchtling aus der großen Schlacht bei Waterloo und Belle-Alliance nach Paris zurück, am 22. mußte er auf Begehren der französischen Kammern abermals seine Abdankung unterzeichnen, und am 15."Juli überlieferte er sich als Kriegsgefangener in die Hände der Engländer, die ihn nach St. He- lena brachten. Das waren die berühmten 100 Tage, in denen Na. poleon und ganz Frankreich der Welt den Beweis gaben, daß sie durch die bisherigen Niederlagen noch bei Weitem nicht genug gezüch- tigt, daß sie noch unverändert dieselben seien und zu bleiben gedäch- ten wie früher. Napoleon ist denn freilich unschädlich gemacht, und ist nach einer elenden siebenjährigen Gefangenschaft auf seiner einsa- men Felseninsel 1821 zur Ruhe gegangen. Ob man sagen darf zur Ruhe? Zwar mit dem Munde hat er in seinen letzten Tagen mehr- mals den Glauben an Jesus Christus, den Gottessohn und Welter- löser bekannt, aber ob auch mit den Herzen? Die Früchte, an denen wir den Glauben erkennen sollten, fehlen gänzlich. — Frankreich aber ist leider auch durch den zweiten Pariser Frieden keineswegs un- schädlich gemacht. Zwar wurde es etwas ernster gestraft, namentlich an Geld und durch mehrjährige Besatzung durch fremde Truppen. Aber die Verkleinerung Frankreichs, die Einschränkung in die alte natür- liche Grenze, die Zurücknahme der früher zu Italien, Spanien, Nie- derlande, Schweiz und Deutschland gehörigen Provinzen erfolgte nicht, auch sonst keine Maßregel zur Schwächung und Ueberwachung dieses ohne Unterlaß siedenden und gährenden Meeres, dessen Wellen nichts Anderes als Koth und Unflath ausschäumen. War es damals Gut- müthigkeit oder gegenseitige Eifersucht, oder noch Schlimmeres, was einen günstigem oder Heilsamern Friedensschluß verhinderte, — jetzt hat man hinlängllch sich überzeugen können, daß das revolutionäre unbußfertige Frankreich unter Bourbons und Orleans, als Re- publik oder als Kaiserreich fort und fort die gefährlichste Pest, das böse Princip für alle seine Nachbaren bleibt, und nach Beseitigung des ersten sehr wohl im Stande ist, auch noch einen zweiten und drit- ten Napoleon aus seinem Schooße zu erzeugen.

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 605

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 8. Napoleon, die Geißel Gottes über die Welt. 603 Murai abgeben und König von Spanien werden. Denn „die Linie der Bourbons hat aufgehört in Spanien zu regieren", entschied der Gewaltige in einer Anwandlung weltgebieterischer Willkür. Es war ihm so natürlich, Könige abzusetzen und einzusetzen. Schon hatte er den Hof von Portugal nach Brasilien verjagt; die spanische Königssamilie lockte er mit lügnerischen Vorspiegelungen nach Frank- reich und nahm sie dort gefangen. Er hatte gar keinen Zweifel, daß er der Gott Europa's sei. Alles beugte sich ja vor ihm, Alles gelang ihm, Alles diente zur Vermehrung seines Ruhms und seiner Größe. Kein Feind wagte es mehr, sich gegen ihn zu erheben — wenn nur England und seinen Flotten wäre beizukommen gewesen, wenn nur Rußlands drohende Gestalt nicht immer noch im Hintergründe ge- standen hatte, wenn nur nicht in Spaniens glühenden Schluchten und Wäldern eine Ration sich vertheidigt hatte, die durch keine Nie- derlage zu schwachen, durch keine Drohungen und Strafen einzuschüch- tern, durch keine Freundlichkeit und Versprechen zu locken war, die ein französisches Heer nach dem andern vernichtete und mit unbeug- samer Zähigkeit an ihrem Glauben, ihrer Königsfamilie, ihren Rech- ten und heimischen Gewohnheiten festhielt. Napoleon stand auf dem Gipfel seiner weltgebietenden Herrlich- keit. Von den Meerengen Messina's und Gibraltars reichte sein Scepter bis an die Ostsee und bis an den Sund. In Neapel und Madrid nicht minder als in Hamburg und Warschau galten die französischen Decrete als das letzte Entscheivungswort. Da war es dem großen Verderber die höchste Lust, nach willkürlicher Launenhaftigkeit, ohne wahrnehmbaren Grund, ohne Vorwand alte geheiligte Bande zerreißen, geschichtliche Erinnerungen vernichten, das Oberste zu unterst kehren. Quälen, ängstigen, schrecken, verwirren, das waren seine Regierungs- grundsätze; je frecher desto besser, je unglaublicher desto sicherer, je grau- samer desto erfolgreicher. Wir Deutschen haben davon sogleich noch ein besonderes Lied zu singen. Jndeß trotz aller Macht und aller Schlauheit wollte es ihm doch bisweilen scheinen, als ob er die Ge- rn üth er seiner Unterthanen sich nicht ganz und richtig unterwerfen könne, als bleibe im Innersten noch ein Rest von Widerstand, von Abneigung, der zwar nie sich nach außen zeigen, den meisten Leuten gar nicht einmal zum Bewußtsein kommen mochte, der aber doch der stolzen Machrfülle des Weltgebieters wesentlichen Eintrag that. Ueber- haupt, das hatte der schlaue Mensch schon lange erkannt, Gewaltmittel, Furcht und Schrecken dienen zwar dazu, die Maschine nach dem Willen ihres Gebieters zu lenken, aber sie geben nicht die Freudigkeit der Be- wegung. Solche Freudigkeit und hingehende Willigkeit des Gehor- sams, das sah er wohl, wird nur durch die Religion, durch das Chri- stenthum, durch die Kirche in dem Menschenherzen bewirkt. Deshalb
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